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Struktur



Selbstdisziplin ist die Fähigkeit, seine innere Mitte zu halten, unabhängig von der Umgebung. Komme ich aus der Bahn, bringt sie mich wieder zurück in die Spur. Sie ist daher wesentlich, um Körper, Geist und Seele zu entwickeln und bewusster zu werden. Die Fähigkeit, unser Leben bewusst durch Willenskraft zu steuern, ohne anderen Lebewesen zu schaden, zeigt unsere Seelenstärke an. Kreativität, Produktivität, Weisheit und Schöpferkraft gehen Hand in Hand mit der Entwicklung unserer Seele.

Was fördert unsere Selbstdisziplin?


Grundlegend ist eine geordnete Struktur wichtig, damit wir uns innerlich strukturieren können und damit auch unser äußeres Leben. Das fängt mit der Familienstruktur an. Wenn wir mit Vater und Mutter aufwachsen, Sicherheit, Mitgefühl und Geborgenheit erfahren, dann reguliert sich unser Nervensystem als Kind. Wir werden über unsere Eltern oder Bindungspersonen co-reguliert. Als Kind können wir das noch nicht alleine und brauchen externe Regulation. Einfach durch die Stimme, Körperkontakt, Mimik und liebevolle Gedanken. Im Mutterbauch und in den ersten Lebensjahren wird der Grundstein gelegt, inwieweit wir uns später harmonisch regulieren, Selbstdisziplin entwickeln können und uns so strukturieren können, dass wir im Flow sind. Das alles ohne Zuhilfenahme von Kompensationsmittel wie Substanzen, die das innere Gleichgewicht stören, extremes Verhalten oder sonstige Betäubungsstrategien. Bricht in frühen Jahren ein Elternteil weg oder sogar Beide, dann beeinflusst das unsere innere Struktur. Sie wird auch gebrochen. Dabei ist primär die mitfühlende Abwesenheit entscheidend und nicht die Physische. Das Mitgefühl reguliert uns, nicht die bloße Körperpräsenz.

Selbstregulation


Durch unsere Regulationsfähigkeit sind wir in der Lage, unserem Leben einen gesunden Rhythmus zu geben. Wir etablieren Gewohnheiten, die uns gut tun und unsere Mitte stärken. Die Tendenz, später übermäßig zu kompensieren, sich toxisch und zwanghaft zu verhalten, schwächt sich wesentlich ab, da wir natürliche Gelassenheit erfahren und sie nicht künstlich durch andere Sachen erzeugen müssen. Mit dem gesunden Rhythmus, den wir durch Achtsamkeit und Anbindung zu unserer Seele und unserem Körper haben, kommen wir in Ordnung. Unser Innenleben und Außenleben kommt in Ordnung.


Wenn diese Struktur in uns angelegt ist, fällt es leichter, Selbstdisziplin zu entwickeln. Es ist der Weg in die Bewusstheit - in die Liebe. Haben wir diese Struktur nicht oder nur unausgereift, dann ist es weise, sich ein Umfeld zu schaffen, wo wir diese Sicherheit und das Mitgefühl erfahren. Das heißt den Freundeskreis achtsam wählen und sich von Menschen abgrenzen, die uns offensichtlich dysregulieren, also aus der Mitte bringen. Das ist kein Egoismus, sondern gesunder Selbstwert.


Gleichzeitig macht es Sinn, sich spiegeln und triggern zu lassen von anderen Menschen. Dadurch werden bei uns Themen beleuchtet, die für uns selbst blinde Flecken sind. Wenn Andere Grenzen bei uns überschreiten, ist das erstmal unangenehm, aber es dient auch dazu, unsere Grenzen zu erkennen und sie zu setzen. So wie ein Baum auch Gegenwind braucht, um seine Wurzeln zu entwickeln, brauchen wir auch angemessenen Gegenwind, um Resilienz und Achtsamkeit zu entwickeln. Liebe erscheint im ersten Moment oft in Form von Gegenwind, bis wir eine Sache gelernt haben. Dann wechselt Liebe die Windrichtung. Wir bekommen Rückenwind und neue Schubkraft im Leben. Durch das Erkennen unserer energetischen Struktur werden wir hellfühliger und bewusster. So können wir unsere Grenzen auch klarer kommunizieren. Hier kann jeder für sich situativ entscheiden, welches Umfeld uns überfordert oder gesund fordert.


Wie strukturiere ich mich, um meine Mitte zu stärken?

Sport machen, Verbindlichkeiten eingehen, feste Arbeitszeiten, gewohnt Abläufe etablieren sind Beispiele, Strukturen im Nachhinein zu bilden, die in den ersten Jahren versäumt wurden. Hier können die inneren Stimmen und Dämonen ein Hindernis sein, die uns einflüstern, es nicht Wert zu sein oder es sowieso nicht zu schaffen. Ohne die Entscheidung, Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, passiert gar nichts. Sich selber nichts mehr vormachen und keine Schein-Ausreden mehr suchen ist auch oft ein langer Weg, der oft erst nach einem gewissen Leidensdruck eingeschlagen wird.


Körper und Geist bilden eine Einheit bei der Selbstdisziplin. Halten wir den Körper flexibel und geschmeidig, dann bleibt auch unser Geist flexibel und geschmeidig. Denke ich flexibel und unvoreingenommen, bewege ich mich auch fließender im Leben. Geist und Körper haben eine unmittelbare Wechselwirkung. Ohne regelmäßige Körperübungen, die unsere Lebendigkeit weckt und ohne konstruktive, mitfühlende Denkungsart ist es schwierig, nachhaltige Selbstdisziplin zu entwickeln. Das ist keine neue Erkenntnis, das ist auch schon den Mönchen in den Klöstern aufgefallen, die über eine feste Klosterstruktur und über Körper- und Geistestraining so ihre Selbstdisziplin erhöht haben. Sie wurden bewusster oder christlich angehaucht gesprochen: Sie kamen Gott näher. Entscheidend ist immer, dass der Leiter einer Gruppe, eines Vereins oder einer Gemeinschaft ein liebevoller Mensch ist. Seine liebevolle Struktur wirkt sich auf die ganze Gemeinschaft aus. Es gibt ja auch andere Beispiele.


Julian Alvarez


Für mich lebt der Fußballspieler Julian Alvarez von Manchester City eine gesunde Selbstdisziplin vor. Ich habe mir ein Interview von seiner Familie angeschaut und die Familie strahlt für mich viel Wärme und Mitgefühl aus. Seine Eltern und seine Brüder geben ihm Support und verfolgen seine Entwicklung. Sie nehmen Anteil. Schaue ich mir Julian an, wie er spielt, dann ist das für mich Poesie in Bewegung. Nichts ist überflüssig. Jede seiner Handlungen im Spiel ist brutal effektiv. Körper und Geist bilden eine Einheit im Spiel wie bei seinem Mitspieler Kevin de Bruyne oder wie bei Zidane zu seiner Zeit. Dabei wirkt er nicht gestresst oder krampfhaft, demütige Leichtigkeit ist wie der Ball sein Freund. Für mich einfach ein lebendiges Beispiel, dass eine gesunde Familienstruktur, alle angelegten Potentiale im Kind ganz natürlich entwickeln lässt.


Struktur bringt Rhythmus Rhythmus bringt Ordnung Ordnung bringt Klarheit Klarheit ruht in der Liebe




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