Vor einigen Tagen habe ich nachts ein Bild gemalt und beim Malen spürte ich, dass es eine Prüfung ist. Ich spürte die Anwesenheit von anderen Wesen. Ich fühlte mich nicht beobachtet oder kontrolliert, eher gesehen. In was wurde ich geprüft? Das ist in Worte schwer einzugrenzen. Es fühlte sich so an, als wenn die Prüfung mehrere Dimensionen hat. So wie das Eiskunstlaufen ein Zusammenspiel von Kraft, Eleganz, Präzision, Balance, Ausdauer und Ausdruck ist, so wurden auch einige Qualitäten während des Malens gleichzeitig abgefragt.
Bei meiner Prüfung hatte ich etwas Hunger. Die Beleuchtung war schwach und ich war etwas müde. Es ging darum, alle Widrigkeiten in der Materie auszublenden und sich nur einer Sache hinzugeben. Den Fokus und die Mitte behalten unabhängig von den äußeren und inneren Regungen. Mich nicht ablenken lassen von Gedanken, Gefühlen oder Empfindungen und “Opfer” bringen, um mich zu vertiefen. So in etwa lässt sich das in Worte fassen, was ich beim Malen erlebt habe. Dann ist mir nochmal bewusster geworden, dass es ständig so welche “Prüfungen” gibt im Leben und meine Achtsamkeit entscheidet, wie ich da durchgehe. Bewusst ein Gespräch führen auf der Arbeit, meine Wohnung sauber machen oder einfach atmen. Das Leben selbst ist ein Lehrer, um meine Hingabe zu vertiefen und mich in ihr zu erkennen.
Wie wirkt sich mein Atmen jetzt auf meine Hingabe aus?
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