Malen mit Aquarellfarben lehrt mich etwas über das Leben und über Kommunikation. Ich lebe nicht alleine hier und kommuniziere mit Energien, Wesen und Menschen. Dabei ist das Malen ein Lehrmeister für mich. Ich male nicht alleine, das Element Wasser ist mit dabei und es hat seine weiblichen Eigenschaften.
Ignoriere ich diese Eigenschaften, dann zieht sich das Wasser zurück. Es gelingt nicht. Das Wasser braucht ständige Aufmerksamkeit und drifte ich für einige Sekunden ab, dann verpasse ich den Moment, wo das Rot der Tomate potentiell mit der Kerze fusionieren kann. Die Farben möchten interagieren, verschmelzen und dadurch etwas schaffen, was die Farben alleine nicht vermögen. Durch Alchemie der Gegensätze entsteht das dritte Element - die Magie. Etwas, was wir spüren und nicht erklären können. Wie ein Paartanz etwas zum Ausdruck bringt, was der Solotänzer nicht vermag. Es fehlt der Gegensatz, die Kommunikation, um die Alchemie wirken zu lassen.
Das Wasser lehrt mich zu warten und zu malen. Zuzuhören und zu sprechen. Mich zurückzunehmen, wenn es in Aktion treten möchte und aktiv zu sein, wenn es sich zurückzieht. Wann möchte es fließen, wann erstarren? Wann verschmelzen, wann sich abgrenzen? So interagiere ich achtsam mit dem weiblichen Element und das Bild entsteht im Wechselspiel. Ich werde ganzheitlicher, bringe das Männliche und Weibliche in mir in Einklang, durch das Einlassen meines Kommunikationspartners.
Es geht nicht darum, was ich immer will im Leben. Was will das Leben für mich gerade? Wo bin ich gerade innerlich fest und leiste Widerstand? Da kommt das Wasser und bietet mir eine Perspektive an. Eine Möglichkeit mich dieser hinzugeben und eine Tür zu öffnen, von der ich nicht wusste, dass es sie gibt. Die Kommunikation fließt und ich erkenne mich selbst im Austausch.
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